Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist weltweit jeder vierte Mensch von psychischen Störungen betroffen. Viele dieser Menschen suchen keine Hilfe. Dies ist auf eine Kombination mehrerer Hürden zurückzuführen, denen wir in unserer Gesellschaft begegnen: mangelndes Bewusstsein für mentale Gesundheit, fehlende Informationen darüber, wie man beispielsweise die Symptome einer Depression erkennt, das soziale Stigma, das uns sagt, dass das Bitten um Hilfe ein Zeichen von Schwäche ist…
Im Rahmen des vom Erasmus+-Programm der Europäischen Union kofinanzierten Projekts „PAIN“ arbeiten INEX-SDA aus Tschechien und IBG aus Deutschland von 2024 bis 2025 zusammen, um das Wissen und das Bewusstsein für mentale Gesundheit im Kontext internationaler Freiwilligendienste wie Workcamps zu vertiefen. Das Projekt zielte darauf ab, internationale Freiwilligenprojekte (noch) inklusiver zu gestalten und Gleichberechtigung und Partizipation zu fördern.
Checkliste was zu tun in Stresssituationen:
Vom 11. bis 14. April 2025 haben wir uns mit 10 Campleitungen und Trainer:innen beider Organisationen in Toulcův dvůr, Prag, getroffen, um gemeinsam Materialien für Gruppenleitungen und Koordinator:innen von Workcamps zu diesem Thema zu diskutieren und weiterzuentwickeln.
Die mentale Gesundheit sowohl der Freiwilligen als auch der Gruppenleitungen spielt in unseren Camps eine wichtige Rolle. Wir erwarten von unseren Gruppenleitungen selbstverständlich nicht, dass sie ausgebildete Therapeut:innen sind oder über umfangreiche Fachkenntnisse verfügen. Stattdessen möchten wir ihnen leicht zugängliche Werkzeuge, Methoden und Kenntnisse an die Hand geben, damit sie schwierige Situationen gut meistern können.
Im Hub in Prag haben wir Erfahrungen aus verschiedenen internationalen Freiwilligenprojekten in unterschiedlichen Ländern ausgetauscht und verschiedene Aspekte mentaler Gesundheit diskutiert. Wir haben zwei verschiedene Workshop-Konzepte zu diesem Thema getestet und diese anhand des Feedbacks der Gruppe modifiziert, um sie in zukünftigen Trainings und Treffen mit Gruppenleitungen einzusetzen.
Außerdem haben wir gemeinsam Aspekte identifiziert, die für Gruppenleitungen im Workcamp-Kontext besonders relevant sind. Aus diesen wurden vier Themen ausgewählt. Im Rahmen eines partizipativen Videoprojekts erstellten vier Gruppen verschiedene kurze Videos, die dazu dienen sollen, das Bewusstsein zu schärfen und Campleitungen zu unterstützen, mit verschiedenen Herausforderungen in Hinblick auf mentale Gesundheit in Workcamps umzugehen.
Die erstellten Materialien stehen allen Gruppenleitungen zur Verfügung, um ihr Selbstvertrauen zu stärken und ihre Fähigkeit zu verbessern, potenzielle psychische Probleme im Camp mit Empathie zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.
Videos ansehen: Notfälle and andere Probleme