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Konkrete Konflikte

In den folgenden Texten und Videos findest du verschiedene Situationen, denen du als Campleitung oder Projektleitung begegnen kannst. Diese sollen dir Tipps und Hilfestellung geben, falls du dich fragst, wie du ein Problem lösen kannst, das während deines Projektes aufgetreten ist. Die vorgeschlagenen Lösungen basieren auf der langjährigen Erfahrung von Workcampleitungen und Trainer:innen, die es gewohnt sind, mit multikulturellen Gruppen von Freiwilligen zu arbeiten. Aber denke bitte immer daran, dass der Kontext einer Situation wichtig ist.

Für einige der vorgeschlagenen Lösungen kann es sehr hilfreich sein, die Grundprinzipien der gewaltfreien Kommunikation und die Erläuterungen zu Erwartungen durchzugehen, um die unterschiedlichen Erwartungen von Teilnehmenden, Campleitungen und lokalen Partner:innen besser zu verstehen.

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Situation 1: Die Campleitung ist überfordert

Situation:
Die Teilnehmenden fordern zu viel von dir als Campleitung, kommen mit jedem Detail oder jeder kleinen Frage zu dir. Du hast eine Co-Leitung, aber diese ist sehr unerfahren, daher ist sie wegen der ganzen Situation nervös, braucht bei Aufgaben selbst Unterstützung, und du kannst dich nicht allzu sehr auf sie verlassen. Darüber hinaus gibt die lokale Projektpartnerin eines Tages bekannt, dass sie beschlossen hat, eine kleine Veranstaltung im Ort zu organisieren, die nichts mit dem Projekt zu tun hat, aber sie möchte, dass eure Gruppe beim Aufbau unterstützt. Du fühlst dich ständig sehr überfordert und gestresst, weil du das Gefühl hast, dass sich alle bei allem auf dich verlassen und es zu viel wird.

Lösungsvorschläge:

  • Mach eine Pause: Es ist wichtig, eine Pause von der Arbeit einzulegen und sich Zeit zum Aufladen zu gönnen. Ein kurzes Nickerchen oder ein allein verbrachter Abend können dir helfen, abzuschalten und neue Energie zu sammeln, oder sogar ein Burnout zu vermeiden.
  • Verantwortlichkeiten delegieren: Erwäge, einige deiner Aufgaben und Verantwortlichkeiten an Teilnehmende oder die Co-Leitung zu delegieren, um deine Arbeitsbelastung zu verringern.
  • Verlasse dich auf die Teilnehmenden: Sie können auch eigenverantwortlich Entscheidungen treffen und kleine Aufgaben erledigen, ohne dass du überall involviert sein musst.
  • Verteile Aufgaben bereits am Anfang des Camps: Dies kann dir helfen, Energie zu sparen und dich auf die wichtigsten Aufgaben zu konzentrieren.
  • Setze von Anfang an deine eigenen Grenzen: Nimm nicht zu viele Aufgaben und Verantwortung auf dich. Denke daran: Für die Freiwilligen bist du kein Babysitter oder Elternteil!

Weitere Ideen für ähnliche Situationen findest du im Video:


Tags: Campleitung, Stressmanagement, Mentale gesundheit

Situation 2: Deine Co-Leitung teilt die Verantwortung nicht

Situation:
Du und deine Co-Leitung sollt einen Workshop für die Menschen vor Ort vorbereiten. Allerdings trägt deine Co-Leitung nicht viel zum Planungsprozess bei und überlässt dir den Großteil der Arbeit. Trotz deiner Erwartungen und deiner Ermutigung, sich aktiv zu beteiligen und Initiative zu ergreifen, scheint deine Co-Leitung kein großes Interesse an dem Workshop zu zeigen.

Lösungsvorschläge:

  • Setze klare Erwartungen: Stelle sicher, dass deine Co-Leitung die Verantwortlichkeiten und die Erwartungen an die Rolle versteht und ihr gleiche Vorstellungen hab
  • Kommuniziere direkt und warte nicht, bis die Situation eskaliert. Die beste Lösung besteht darin, privat mit deiner Co-Leitung zu sprechen und zu erklären, wo für dich das Problem liegt.
  • Verantwortlichkeiten aufteilen: Besprecht zusammen, wie die Verantwortlichkeiten auf eine faire und ausgewogene Weise aufgeteilt werden können. Stelle sicher, dass jede Person ihre spezifischen Pflichten versteht und für deren Erfüllung verantwortlich ist.
  • Teilt Aufgaben möglichst nach Stärken und Vorlieben: Besprecht gemeinsam, welche Art von Aufgaben jede:r von euch am liebsten erledigt, und verteilt sie entsprechend.
  • Wenn du mit der Situation nicht zurechtkommst und deine Co-Leitung nicht bereit ist, dir zuzuhören, konzentriere dich einfach auf deine Aufgaben. Denke daran: Du musst nicht mit deiner Co-Leitung bestens befreundet sein! Konzentriere dich auf das Projekt und nicht auf den Aufbau einer tollen Beziehung zu deiner Co-Leitung.
  • Behalte den Überblick über deine Erfolge und präsentiere das Ergebnis deiner Arbeit der Co-Leitung, damit diese eine klare Vorstellung davon hat, was getan wurde und was von ihm/ihr erwartet wird.
  • Bitte nach Möglichkeit die lokale Projektpartnerin um Hilfe.


Tags: Campleitung, Kommunikation, Teamwork, Verantwortung

Situation 3: Eine:r der Teilnehmenden ist aufgrund der Sprachbarriere ausgeschlossen

Situation:
Während deines Workcamps in Spanien wird ein Teilnehmer, der kein Spanisch spricht, von Gruppenaktivitäten und Diskussionen ausgeschlossen. Andere Teilnehmenden scheinen es zu vermeiden, Englisch zu sprechen und wechseln stattdessen immer wieder zu Spanisch, was es für den nicht Spanisch sprechenden Teilnehmer schwierig macht, an Gruppenaktivitäten teilzunehmen und sich mit der Gruppe zu beschäftigen. Dieser Ausschluss führt dazu, dass sich der Teilnehmer isoliert fühlt und hindert seine Fähigkeit, vollständig am Workcamp teilzunehmen.

Lösungsvorschläge:

  • Ermutige die Gruppe, Englisch zu sprechen: Sprich mit den Teilnehmenden und erkläre, dass sich Menschen, die (in diesem Fall) kein Spanisch sprechen, vom Gruppenleben ausgeschlossen fühlen werden.
  • Gehe am Anfang auf die Erwartungen und Ängste ein – nicht verstehen zu können oder ausgeschlossen zu werden, gehört meist zu den Ängsten in einem Workcamp. Du kannst darauf hinweisen, dass diese Angst besteht (meist bei mehr als einer Person) und zum Ausdruck bringen, dass es in der Verantwortung aller Teilnehmenden liegt, alle in die Gruppe einzubeziehen.
  • Teambuilding-Übungen können dazu beitragen, Barrieren zwischen Gruppenmitgliedern abzubauen und das Gemeinschaftsgefühl zu fördern. Gemeinsame Herausforderungen bauen die Gruppe auf. Durch die Schaffung einer Umgebung, in der sich die Menschen sicher und verbunden fühlen, sind sie möglicherweise eher bereit, miteinander zu kommunizieren und Englisch zu sprechen.
  • Du kannst Teambuilding-Aktivitäten und Spiele verwenden, bei denen keine gesprochene Sprache erforderlich ist, z. B. sportliche Aktivitäten, stille Spiele, Spiele mit Schwerpunkt Musik usw.
  • Zu Beginn kannst du die Spiele nutzen, die nur Grundkenntnisse der englischen Sprache brauchen, um den Teilnehmenden das Sprechen zu erleichtern.
  • Stelle nach Möglichkeit sprachliche Unterstützung bereit, z. B. durch ein Übersetzungstool oder eine Person, die dolmetschen kann.
  • Ermögliche Diskussionen in kleinen Gruppen, bei denen der nicht Spanisch sprechende Teilnehmer mit spanischsprachigen Teilnehmenden zusammengebracht werden kann. Dies kann die Teilnehmenden dazu ermutigen, mehr Englisch zu sprechen und zu kommunizieren.
  • Für verschiedene Aufgaben kannst du gezielt Personen in kleine Gruppen einteilen – z.B. Kochen, Putzen, Arbeiten, Einkaufen. Dabei müssen sie sich unterhalten und können gleichzeitig gemeinsame Erfahrungen sammeln.
  • Du kannst die „Bora Bora“-Regel einführen: Wenn jemand „Bora Bora“ sagt, müssen alle (zurück) auf Englisch wechseln. Begründe und erläutere diese Regel gleich zu Beginn in der Vereinbarung über die Regeln des Workcamps. Du kannst auch bestimmte Personen damit beauftragen, „Bora Bora“ zu rufen, wenn sie sehen, dass jemand in einer anderen Sprache spricht. Es ist gut, dafür Menschen auszuwählen, die offener und kommunikativer sind und denen es nichts ausmacht, im Rampenlicht zu stehen.
  • Organisiere Spiele, bei denen die Teilnehmenden in ihrer Muttersprache sprechen oder den anderen Lieder, Sprüche, kurze Sätze usw. beibringen.

Eine ähnliche Situation (ein Paar/zwei Personen, die sich selbst aus der Gruppe ausschließen) wird in diesem Video behandelt:


Tags: Sprachbarriere, Kommunikation, Ausgrenzung

Situation 4: Ein:e Teilnehmer:in kann nicht auf Englisch kommunizieren

Situation:
Ein:e Teilnehmer:in wird aufgrund einer Sprachbarriere von den Gruppenaktivitäten ausgeschlossen. Diese:r Teilnehmer:in versteht kein Englisch und kann daher nicht vollständig an Diskussionen, Spielen oder Arbeitsanweisungen teilnehmen. Dieser Ausschluss kann dazu führen, dass sich der/die Teilnehmer:in isoliert fühlt und sich möglicherweise nicht vollständig auf die Gruppe einlassen kann.

Lösungsvorschläge:

  • Spreche langsam und deutlich: Erkläre der Person die Arbeit und Aufgaben einzeln und stelle sicher, dass sie verstanden hat, was von ihr erwartet wird.
  • Verwende eine Übersetzungs-App: Erwäge die Verwendung von Übersetzungs-Apps, um die Kommunikation zu erleichtern. Übersetzungs-Apps sind einfach zu nutzen und können die Kommunikation unterhaltsamer und interaktiver gestalten.
  • Plane Teambuilding-Übungen, die die Interaktion fördern.
  • Verwende visuelle Hilfsmittel und Gesten, um Aufgaben und Abläufe zu erklären. Dies kann allen Teilnehmenden helfen, besser zu verstehen, was von ihnen erwartet wird.
  • Persönliche Vorlieben respektieren: Sei dir bewusst, dass manche Menschen lieber zuschauen als teilzunehmen. Sei respektvoll gegenüber persönlichen Vorlieben und vermeide es, jemanden unter Druck zu setzen, mitzumachen.


Tags: Sprachbarriere, Kommunikation, Ausgrenzung

Situation 5: Teilnehmende gehen nachts feiern und können am nächsten Tag nicht richtig arbeiten

Situation:
Einige Teilnehmende verhalten sich so, als wären sie im Urlaub, gehen jeden Abend feiern und stellen die Freizeit über die Arbeit. Dieses Verhalten wirkt sich negativ auf ihre Teilnahme an den Arbeitsaktivitäten aus. Sie sind nicht in der Lage, am nächsten Tag pünktlich aufzuwachen und verpassen den vereinbarten Arbeitsstart. Dieser Mangel an Engagement und Verantwortung kann sich auf die Motivation der gesamten Gruppe auswirken und den Erfolg des Workcamps beeinträchtigen.

Lösungsvorschläge:

  • Formuliere zu Beginn des Workcamps klare Erwartungen an die Teilnehmenden bezüglich ihrer Arbeit und des Zwecks der Teilnahme am Camp.
  • Plane Arbeit und freie Zeit gemeinsam mit der Gruppe.
  • Erkläre das Ziel des Projekts und insbesondere die Arbeit, die ihr verrichten werdet.
  • Betone, dass es sich um Teamarbeit handelt und der Beitrag aller einzelnen Teilnehmenden wichtig ist, um das gemeinsame Ziel zu erreichen. Erkläre, welche Auswirkungen das Verhalten Einzelner auf die Arbeit der gesamten Gruppe hat.
  • Schaffe ansprechende Arbeitsaktivitäten, damit die Teilnehmenden motiviert sind, zu arbeiten und ihren Beitrag zu leisten.

Tags: Freizeit, Erwartungen

Situation 6:Die Teilnehmenden beschweren sich über die Art, die Schwierigkeit, den Umfang der Arbeit

Situation:
Nach mehreren Tagen Arbeit beginnen die Teilnehmenden, sich über die Arbeit zu beschweren, weil sie nicht mit dieser Arbeitsbelastung gerechnet hatten.

Lösungsvorschläge:

  • Überprüfe die Werkzeuge: Manche sind vielleicht nicht scharf/präzise/etc. genug, oder es werden andere Werkzeuge für bestimmte Arbeiten benötigt. Stelle sicher, dass ihr alles habt, was ihr braucht, um die Arbeit so reibungslos wie möglich zu erledigen.
  • Biete Pausen an und sorge dafür, dass die Teilnehmenden immer genug Wasser und Schatten haben, besonders wenn die Arbeit im Sommer im Freien stattfindet.
  • Kläre die Erwartungen: Teile den Teilnehmenden vor Beginn der Arbeit den erwarteten Arbeitsumfang und die Art der Arbeit klar mit. So lassen sich Missverständnisse vermeiden und es wird sichergestellt, dass alle auf derselben Seite stehen.
  • Rotiere die Teilnehmenden durch verschiedene Aufgaben. Dies kann dazu beitragen, dass keine Langeweile aufkommt und die körperliche Belastung durch die wiederholte Verrichtung der gleichen Arbeit verringert wird. Außerdem haben die Teilnehmenden so die Möglichkeit, unterschiedliche neue Fähigkeiten zu erlernen, in verschiedenen Konstellationen zusammenzuarbeiten und Erfahrungen mit verschiedenen Aspekten des Projekts zu sammeln.

Tags: Freizeit, Erwartungen, Teamwork

Situation 7: Projektpartner:in ändert spontan die Aufgaben, die urspünglich vereinbart wurden

Situation:
Die Freiwilligen treffen im Workcamp ein, um z.B. Gemüse in einem Gemeinschaftsgarten anzupflanzen, aber in letzter Minute änderte die Projektleitung die Aufgabe in den Bau eines Zauns um den Garten, ohne dich als Campleitung zu informieren. Die Freiwilligen sind von der Planänderung enttäuscht und verlieren ihre Motivation. Du siehst dich mit einer schwierigen Situation konfrontiert, in der die Teilnehmenden nicht bereit sind, eine neue Art von Arbeit zu verrichten.

Lösungsvorschläge:

  • Nimm auf jeden Fall schon vor dem Workcamp Kontakt mit dem/der Projektpartner:in auf und überprüfe die Ziele und Erwartungen der Freiwilligen und des/der Projektpartner:in.
  • Respektiere Grenzen - sowohl deinen eigene, als auch die der Gruppe und des/der Projektpartner:in. Vielleicht gibt es gute Gründe für die Änderung der Aufgabe. Vielleicht müssen einige Aufgaben während des Camps nicht erledigt werden.
  • Als Campleitung kannst du deine Gefühle und Enttäuschungen gegenüber der Gruppe offen äußern. Bleibe dabei aber immer respektvoll und diplomatisch.
  • Wende dich an die Workcamp-Organisation, um zwischen dir, der Gruppe und dem/der Projektpartner:in zu vermitteln.

Tags: Erwartungen, Kommunikation, Teamwork, Konfliktmanagement

Situation 8: Ein:e Teilnehmende:r isst im Workcamp nicht

Situation:
Nach ein paar Tagen bemerkst du, dass eine Teilnehmende nicht mit den anderen zusammen isst. Du fragst sie, was los sei, aber sie sagt, alles sei in Ordnung. Am nächsten Tag bestehst du darauf, zum Arzt zu gehen, wo festgestellt wird, dass die Teilnehmerin eine Mageninfektion hat. Insgesamt ist die Teilnehmerin schüchtern und beschwert sich nicht oder äußert keine Bedenken. Du fragst dich, ob früher hättest bemerken können, dass sie krank ist.

Lösungsvorschläge:

  • Essensgewohnheiten sind kulturell und persönlich unterschiedlich. Es kann sein, dass Teilnehmende das angebotene Essen nicht mögen oder zu unterschiedlichen Zeiten essen, z. B. während des Ramadan. Dies kann ein sensibles Thema sein, daher solltest du es immer mit der Teilnehmerin individuell besprechen.
  • Behalte die Teilnehmende im Auge, um festzustellen, ob es sich um eine vorübergehende Sache, eine persönliche Vorliebe oder eher um ein gesundheitliches Problem handelt.
  • Führe regelmäßig Einzelgespräche mit allen Teilnehmenden, um zu sehen, wie es ihnen geht. Dies kann helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen, die in der Gruppe vielleicht nicht sofort ersichtlich sind.
  • Ermutige alle Teilnehmenden zu offener Kommunikation: Es ist wichtig, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich die Teilnehmenden wohl fühlen, wenn sie Bedenken äußern und um Hilfe bitten.
  • Biete bei Bedarf medizinische Hilfe an: Wenn sich ein:e Teilnehmer:in nicht wohl fühlt, ist es wichtig, so schnell wie möglich einen Arzt aufzusuchen.

Tags: Gesundheit, Introvertiertheit, Ausgrenzung

Situation 9: Du und deine Co-Campleitung habt unterschiedliche Arbeitsstile

Situation:
Ihr müsst einen internationalen Abend für die Gruppe organisieren. Ihr habt jedoch sehr unterschiedliche Ansätze für die anstehenden Aufgaben. Du bist ehrgeizig und kreativ und hast viele Ideen für die Veranstaltung, während deine Co-Campleitung eher pragmatisch ist und sich auf grundlegende Aktivitäten konzentrieren möchte. Infolgedessen fällt es euch schwer, zusammenzuarbeiten und Entscheidungen darüber zu treffen, was zu den Aktivitäten des Abends gehören soll.

  • Arbeite mit deiner Co-Campleitung zusammen, um die optimale Lösung zu finden. Effektive Kommunikation zwischen euch ist entscheidend. Stelle also sicher, dass Ideen und Vorschläge klar und direkt kommuniziert werden.
  • Nehmt euch Zeit, um einander kennenzulernen und sprecht vor Beginn des Workcamps miteinander (vorbereitender Besuch, vorbereitendes Treffen, Anruf, Treffen und Besprechung am Vortag).
  • Besprecht den Arbeitsstil von euch beiden im Voraus und teilt auf dieser Grundlage später die Aufgaben und Verantwortlichkeiten auf. Um euch gegenseitig besser zu verstehen, könnt ihr zum Beispiel diese Fragen verwenden:
    ○ Was sind unsere Beweggründe für das Workcamp?
    ○ Was erwarten wir von dem Workcamp?
    ○ Wie stellen wir uns die ideale Workcampleitung vor?
    ○ Was sind unsere persönlichen Bedürfnisse während des Workcamps?
    ○ Wie können wir uns gegenseitig unterstützen, wenn wir einen schlechten Tag haben?
    ○ Stehe ich mehr auf Planung oder auf spontane Lösungen und wie können wir diese während des Workcamps effektiv nutzen?
    ○ Wenn es auch nur ein kleines Problem gibt, neige ich dazu, es laut auszusprechen oder behalte ich es für mich und löse es selbst?
    ○ Gibt es etwas, wovor wir während des Workcamps Angst haben, das wir im Voraus besprechen sollten, um zu vereinbaren, wie wir damit umgehen (z. B. Essen, Alkohol, Sauberkeitsstandards).
  • Legt Regeln für Kommunikation und Zusammenarbeit fest:
    ○ Wenn jemand von euch zum Beispiel sagt: "Stopp, können wir das besprechen?" - ist das nicht beleidigend oder etwas, das man persönlich nehmen sollte.
    ○ Vereinbart regelmäßige Evaluationen mit der Co-Leitung, um auch die kleinen Dinge zu besprechen - es ist einfacher, viele kleine Dinge zu lösen, bis sie zu einem großen Problem werden.

  • Lasst euch von den Teilnehmenden beraten und fragt sie, was sie während der Veranstaltung gerne machen würden.

  • Setzt Prioritäten für die wichtigsten Aktivitäten und konzentriert euch zunächst auf diese. Zieht alternative Optionen in Betracht und überlegt sowohl zu zweit als auch mit den Teilnehmenden.
  • Es gibt verschiedene Arbeitsstile, aber keiner von ihnen ist richtig, besser oder falsch. Ihr könnt erfolgreich zusammenarbeiten, auch wenn eure Arbeitsstile unterschiedlich sind.
  • Wenn du das Gefühl hast, dass die Schwierigkeiten zwischen euch beiden zu eskalieren beginnen, scheue dich nicht, eine:n externen Vermittler:in um Unterstützung zu bitten.

Tags: Campleitung, Teamwork, Verantwortung, Kommunikation, Konfliktmanagement

Situation 10: Unruhestifter:in

Situation:
Einem Teilnehmenden fällt es schwer, die Regeln zu befolgen und während des Workcamps bei der Sache zu bleiben. Statt zu arbeiten, geht er oft eine Zigarette rauchen oder unterhält sich mit seinen Freunden, was zu Verzögerungen und Frustration bei den anderen Freiwilligen führt. In der Freizeit will er im Mittelpunkt stehen und sorgt dafür, dass sich die anderen Teilnehmenden oft unwohl fühlen.

Lösungsvorschläge:

  • Sprich mit dem Teilnehmer unter vier Augen und erkläre, wie sein Verhalten die anderen in der Gruppe beeinträchtigt. Versuche, gewaltfreie Kommunikation zu verwenden, um Gefühle und die Situation mit einer klaren Aufforderung zum Handeln zu benennen, ohne den Teilnehmer zu verurteilen oder zu beschuldigen. Zum Beispiel: "Ich fühle mich frustriert, wenn der Zeitplan und die Regeln nicht eingehalten werden. Ich würde es begrüßen, wenn du mehr Rücksicht auf deine Gruppenmitglieder nehmen und mehr Aufgaben übernehmen könntest."
  • Kommuniziere die Erwartungen klar und deutlich: Der Teilnehmer ist sich möglicherweise nicht bewusst, was von ihm erwartet wird. Stelle sicher, dass ihm die Regeln und Erwartungen zu Beginn des Camps klar mitgeteilt wurden.
  • Hole dir Hilfe von seinen Freund:innen im Camp: Wenn er Freund:innen in der Gruppe hat, sprich mit ihnen und erkläre, dass sein Verhalten negative Auswirkungen auf das Gruppenklima hat.
  • Wenn es ein Problem damit gibt, dass der Teilnehmer morgens immer zu spät kommt, kannst du Folgendes versuchen: Spiele morgens laut Musik, damit alle dies mit dem Beginn des Tages verbinden, stelle sicher, dass Kaffee und Tee da ist :) und warte nicht zu lange, bis alle da sind. Es gibt einen festen Zeitplan, der allen Teilnehmenden bekannt ist, so dass die Arbeit nicht unter der ständigen Missachtung dieses Zeitrahmens leiden sollte.


Tags: Gruppendynamik, Konfliktmanagement, Kommunikation

Situation 11: Organisation der Aufgaben unter den Campleitungen

Situation:

  • Du kämpfst mit deinen Aufgaben. Der Prozess beim Arbeitsprojekt geht sehr langsam voran und du bist verärgert, weil ihr immer noch nicht fertig seid.
  • Deine Co-Campleitung oder die lokale Projektpartner:in hat tonnenweise Ideen für eine Veranstaltung, die du mitorganisieren sollst. Es sollten viele Leute kommen und du bist nervös, wie du das alles schaffen solltest.

Lösungsvorschläge:

  • Versuche, Aufgaben nach Kompetenzen und Vorlieben aufzuteilen. Selbst komplizierte Aufgaben sind schnell erledigt, wenn die verantwortliche Person sie gerne macht oder schon Erfahrung darin hat.
  • Scheue dich nicht, andere um Hilfe zu bitten - zu zweit ist eine Aufgabe oft leichter zu bewältigen. Es ist kein Versagen, wenn dir jemand hilft!
  • Wenn du Sorgen hast, teile diese anderen mit, damit sie wissen, wovor du Angst hast.
  • Du kannst Aufgaben auch an Teilnehmende delegieren und aufteilen. Aber delegiere keine Aufgaben, nur weil sie unangenehm sind und du sie nicht machen willst!

Tags: Campleitung, Verantwortung, Erwartungen

Situation 12: Etwas ohne Planung oder Vorbereitung tun müssen

Situation:
Ein unerwartetes Problem ist aufgetreten, z.B. ist ein Teilnehmer verschwunden, vielleicht hat er sich verlaufen? Du bist in Panik. Du weißt nicht, was du in dieser unerwarteten Situation tun sollst, hierfür steht nichts im Handbuch für Campleitungen, das du vor dem Camp durchgelesen hast.

Lösungsvorschläge:

  • Bleibe ruhig, atme ein paar Mal tief durch. Eine ruhige Stimme hilft, um auch die anderen Teilnehmenden zu beruhigen.
  • Improvisiere eine gute, pragmatische Lösung. Kann jemand den Teilnehmenden anrufen? Wo wurde er zuletzt gesehen? Wer hat zuletzt mit ihm geredet? Übernimm die Koordination und delegiere Aufgaben (je nach Bedingungen).
  • Bitte die Teilnehmenden oder den/die lokalen Partner:in um Hilfe.


Tags: Campleitung, Verantwortung

Situation 13: Zwei Teilnehmende schließen sich selbst aus der Gruppe aus

Situation:
Ein Pärchen oder zwei Freund:innen neigen dazu, viel Zeit miteinander zu verbringen und sich eher zu zweit als gemeinsam mit der Gruppe zu beschäftigen.
Lösungsvorschläge:

  • Betone die zu Beginn vereinbarten Gruppenregeln und fördere gezielt Teambildung. Achte bei der Arbeit in Gruppen darauf, die beiden absichtlich in unterschiedlichen Gruppen zu platzieren.
  • Sprich mit den beiden Personen unter vier Augen (idealerweise jede:r für sich), um zu erklären, wie ihr Verhalten die Gruppe beeinflusst


Tags: Ausgrenzung, Erwartungen, Kommunikation, Gruppendynamik

Situation 14: Wie kann man mit introvertierten Teilnehmenden in der Gruppe arbeiten?

Situation:
Ein:e Teilnehmer:in schließt sich manchmal von der Gruppe aus, nimmt nicht an Gruppenaktivitäten oder gemeinsamen Aufgaben teil. Du bist dir nicht sicher, ob es der Person gut geht.

Lösungsvorschläge:

  • Frage immer direkt bei dem/der Teilnehmer:in nach, ob es ihm/ihr gut geht. Vielleicht braucht er/sie ein Gespräch oder Unterstützung, aber vielleicht braucht er/sie auch einfach ein paar Momente für sich selbst, was auch völlig in Ordnung und verständlich ist. Es ist wichtig, sich während des Workcamps auch um das eigene Wohlbefinden zu kümmern.
  • Einige dich mit der Gruppe auf gemeinsame Feedback-Methoden, die helfen können, Probleme, Missverständnisse oder Konflikte auszudrücken. Ein Feedback-Kasten, in dem die Teilnehmenden ihre Bedenken anonym äußern können, kann beispielsweise gut funktionieren, wenn eine Person ein Thema nicht vor der ganzen Gruppe ansprechen möchte.
  • Baue Vertrauen in der Gruppe auf, lege Wert auf Kennenlern-Aktivitäten, damit die eigenen Vorlieben in der Gruppe bekannt sind. Ihr könnt gemeinsam "Gruppenregeln" aufstellen und regelmäßig überprüfen, ob sie funktionieren oder ob etwas angepasst oder hinzugefügt werden muss. Stelle sicher, dass die Leitlinien in der Gruppe verstanden und akzeptiert werden.
  • Du kannst ein "Buddy"-System einrichten, d.h. immer zwei Personen unterstützen sich gegenseitig während des Projekts.
  • Stelle sicher, dass alle Teilnehmenden wissen, dass sie dich um Unterstützung bitten können, wenn sie sich nicht wohl fühlen.


Tags: Ausgrenzung, Kommunikation, Introvertiertheit

Situation 15: Menschen haben unterschiedliche Essensvorlieben in einem Workcamp

Situation:
Die Teilnehmenden deines Workcamps haben unterschiedliche Essensvorlieben - manche essen Fleisch, manche essen vegetarisch, manche vegan, manche haben religiöse Essenseinschränkungen. Einige Teilnehmende weigern sich, beim Kochen und dem Zubereiten der Mahlzeiten Kompromisse einzugehen: Einige wollen nicht (nur) vegetarische/vegane Mahlzeiten kochen und andere wollen für die gesamte Dauer des Camps überhaupt kein Fleisch kaufen.

Lösungsvorschläge:

  • Erkundige dich vor oder zu Beginn des Workcamps nach Essensvorlieben usw. und teile diese der Gruppe mit.
  • Bitte die Teilnehmenden, Rezepte für ihre Vorlieben und Ernährungsbedürfnisse bereitzustellen/mitzubringen.
  • Führe zu Beginn eine Gruppendiskussion darüber, wie alle zu Hause essen, was Vorlieben sind usw. - und vermeide Urteile von dir als Campleitung! Motiviere die Teilnehmenden auch zu einer offenen Diskussion, ohne zu urteilen.
  • Vergiss nicht, dass Essen eines der wichtigsten Grundbedürfnisse eines jeden Menschen ist und dass es daher notwendig ist, es zu erfüllen. Eure Diskussion kann lange dauern und muss vielleicht nach ein paar Tagen überarbeitet/evaluiert werden, aber es ist sehr wichtig, einen Konsens in der Gruppe zu finden (das bedeutet, dass niemand gegen die Lösung ist). Einige praktische Tipps für dein Workcamp:
    ○ Wenn es nur einige Leute gibt, die Fleisch und Milchprodukte essen wollen, und wenn du vegetarische oder vegane Hauptmahlzeiten wählst; biete für die kleineren Mahlzeiten (wie das Frühstück) z.B. etwas Schinken, Eier, Käse, Salami usw. an.
    ○ Wenn du möchtest, dass die Gruppe vegane Gerichte ausprobiert, bereite im Voraus Rezepte für vegane Mahlzeiten vor und lege sie den Teilnehmenden als Kochvorschläge vor. Tipp: Du kannst schöne Bilder von Gerichten und/oder Videorezepte aus den sozialen Medien hinzufügen, um die Teilnehmenden zu motivieren.
    ○ Um einen Kompromiss zu finden, könnt ihr für jedes gekochte Gericht eine Fleischvariante und eine vegane/vegetarische Variante anbieten. Denk aber immer über Rezepte nach, bei denen Fleisch eine Zugabe ist, damit ihr nicht mehrere Gerichte kochen müsst. Es ist wichtig, dass das Essen auch ohne Fleisch eine vollwertige Mahlzeit ist.
    ○ Wähle für die erste(n) Kochgruppe(n) Personen aus, die gut kochen können und kein Problem damit haben, eine vegetarische/vegane Version zuzubereiten. So kannst du zeigen, dass vegetarisches/veganes Essen sehr lecker sein kann.
    ○ Sei spielerisch und mache die Mahlzeiten zu etwas Besonderem - schöne Kulissen, Wettbewerbe wie in Koch-Reality-Shows, Wettbewerbe, wer sein traditionelles Gericht in einer veganen Version zubereiten kann, ein schönes Dessert nach jeder Mahlzeit usw…
    ○ Sprich mit den Teilnehmenden offen über das Budget: Zeige ihnen, wie viel ihr zur Verfügung habt, wie viel ihr bereits ausgegeben habt und wie viel manche Lebensmittel kosten (Fleisch kann in einigen Ländern sehr teuer sein, dasselbe gilt für ausländische Früchte und andere Spezialitäten). Erläutere, wie viel es für die gesamte Gruppe kostet, bestimmte Lebensmittel zu kaufen und was man stattdessen für den gleichen Betrag kaufen kann.
    ○ Erinnere alle daran, die Lebensmittel, die für Menschen mit anderen Essensvorlieben bestimmt sind, für diese zu lassen und sie nicht zu essen, nur weil man es kann.

Tags: Essen, Kommunikation

Situation 16: Teilnehmende haben Lebensmittelallergien und diätetischen Einschränkungen

Situation:
Teilnehmende in deinem Workcamp haben verschiedene diätetische und/oder gesundheitliche Einschränkungen: Einige haben eine Gluten- oder Laktoseintoleranz, Diabetes, eine Nussallergie oder andere Lebensmittelallergien. Du weißt nicht, wie du damit umgehen sollst.

Lösungsvorschläge:

  • Frage die Teilnehmenden zu Beginn des Workcamps nach ihren Allergien, auch wenn sie in ihrem Anmeldeformular nichts ausgefüllt haben.
  • Frage die Teilnehmenden (unter vier Augen), was passiert, wenn sie versehentlich das Lebensmittel essen, gegen das sie allergisch sind, und was du in diesem Fall tun solltest (Medikamente, Epipen usw.). Wenn die Komplikation schwerwiegend sein kann, motiviere sie, den anderen Teilnehmenden davon zu erzählen, damit alle Bescheid wissen.
  • Bitten diejenigen mit Allergien um Rezepte, die sie zu kochen und zu essen gewohnt sind.
  • Beschrifte alle Lebensmittel deutlich mit Angaben zu Allergenen oder diätetischen Einschränkungen, um Verwechslungen zu vermeiden und es den Teilnehmenden zu erleichtern, zu erkennen, was sie essen können und was nicht. Halte beim Servieren der Mahlzeiten auch verständliche Etiketten bereit.
  • Erinnere alle daran, die für Allergiker:innen bestimmten Lebensmittel (z. B. glutenfreies Brot, veganes Dessert) für sie übrig zu lassen und nicht zu essen.
  • Vergiss nicht, die Allergien auch bei Snacks und kleinen Belohnungen (z. B. Schokolade, Eiscreme…) zu berücksichtigen.

Tags: Essen, Kommunikation

Situation 17: Ein:e Teilnehmer:in möchte gehen

Situation:
Ein:e Teilnehmer:in ist unzufrieden mit dem Workcamp, möchte nicht mehr dort bleiben und will gehen. Du hast bereits mit der Person gesprochen, das Problem besprochen und mögliche Lösungen aufgezeigt, aber die Person will immer noch gehen.

Lösungsvorschlag:

  • Rufe die koordinierende Organisation an. Sie muss über die Situation informiert sein und kann dich beruhigen und unterstützen. Sie werden dir sagen, ob es bestimmte Schritte gibt, die du unternehmen musst, bevor jemand früher als geplant abreist.
  • Die Tatsache, dass jemand das Workcamp verlässt, bedeutet nicht, dass du als Workcampleitung versagt hast. Das passiert einfach manchmal - und manchmal ist es einfach die beste Option für dich, die Person und die anderen Teilnehmenden.
  • Informiere den/die Partner:in vor Ort - auch er/sie muss wissen, wenn jemand das Camp früher verlässt.
  • Unterstütze die Person bei der Entscheidung und beim Prozess (z. B. bei der Suche nach Reiseverbindungen, Tickets usw.) - es könnte auch für sie eine sehr stressige Situation sein.
  • Besprich mit der Person, wie sie es dem Rest der Gruppe mitteilen kann, und versuche, sie zu motivieren, es den anderen selbst zu erklären, wenn du denkst, dass es dir hilft. Denke daran, dass die Gründe für die Abreise aus dem Workcamp vielfältig sein können und es der Person manchmal schwer fallen kann, den wahren Grund zu nennen (z. B. Heimweh).
  • Versuche nach der Abreise der Person einen "neuen" Anfang zu machen: teambildende Aktivitäten, Spiele usw.

Tags: Konfliktmanagement, Verantwortung

Situation 18: Während Gruppenaktivitäten unterhalten Teilnehmende sich privat oder sind am Handy

Situation:
Während der Gruppenaktivitäten (z. B. Workshops, Diskussionen, Erklärungen) sind einige Teilnehmende unaufmerksam, sie unterhalten sich miteinander oder sind am Handy.

Lösungsvorschläge:

  • Lege zu Beginn die Gruppenregeln fest und sprich in diesen auch Erwartungen und Ängsten an. Weise darauf hin, dass jede:r Einzelne für eine angenehme Gruppenzeit verantwortlich ist.
  • Frage die entsprechenden Teilnehmenden, warum sie sich unterhalten oder am Handy sind und finde heraus, warum sie das tun:
    ○ Wenn sie nicht verstehen und ihr Handy zum Übersetzen benutzen, bitten sie, offen um Unterstützung beim Übersetzen durch dich oder andere Teilnehmende zu bitten.
    ○ Wenn sie aus irgendeinem Grund nicht bereit sind, an einer Aktivität teilzunehmen (z. B. Müdigkeit, Langeweile, schlechte Laune), ist es vielleicht besser, wenn sie es dir einfach mitteilen und die Aktivität verlassen.

  • Du kannst das Thema bei der regelmäßigen Evaluation in der Gruppe ansprechen: Erkläre, wie sich der Mangel an Aufmerksamkeit für dich anfühlt, welche Auswirkungen er auf dich hat. Achte auf eine gewaltfreie Kommunikation.

  • Gib den Teilnehmenden die Möglichkeit, selbst Gruppenaktivitäten zu leiten (z.B. einen Energizer, ein Spiel, einen kleinen Workshop…) und reflektiere anschließend gemeinsam über diese Erfahrung.
  • Passe den Ort an - z. B. kannst du der Gruppe zu Beginn nicht direkt das WLAN-Passwort geben, für eine Aktivität aus der WLAN-Zone heraus gehen (im Freien, im Keller des Hauses o. ä.), usw.
  • Manchmal kannst du die Regeln und deren Einhaltung in Bezug auf Handys strenger handhaben. Bitte die Teilnehmenden, ihr Handy wegzulegen, wenn du merkst, dass es dich und/oder die Gruppendynamik stört.
  • Mache die Mediennutzung zu einem Thema: Du kannst kleine Aktivitäten oder Workshops über Medienkompetenz, soziale Medien und deren Auswirkungen organisieren.
  • Vergiss nicht, ein positives Beispiel zu sein - wenn du etwas tust, kannst du nicht erwarten, dass die Teilnehmenden es nicht tun. Achte also darauf, ob du vielleicht auch viel am Handy bist oder dich unterhältst, wenn andere reden.

Tags: Kommunikation, Ausgrenzung, Mediennutzung

Dieser Teil der Website wurde im Rahmen des Projekts ‘Peacebuilding through Workcamps’ erstellt, das in den Jahren 2022–2023 von INEX – Sdružení dobrovolných aktivit und IBG durchgeführt wird. Die Inhalte wurden von erfahrenen Trainer:innen, Projekt- und Workcampleitungen sowie Koordinator:innen von Non-Profitorganisationen aus ganz Europa vorbereitet.
Vielen Dank an Ajka, Aleks, Anna, Christina, Csenge, Flemming, Isabel, Jana, Janina, Katerina, Lea, Lenka, Mario, Nina, Puji, Rob, Timur und Zuzana für Ihre Beiträge!

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